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Zeitler-Feicht, M. H., Streit, S., & Dempfle, L. (2011). Automatic feeding systems for horses in group housing systems with regard to animal welfare. Part 2: Comparison of different automatic feeding systems. Tierärztl Prax, 39(G), 33–40.
Abstract: Ziel: Überprüfung der Tiergerechtheit von in der Bauweise unterschiedlichen
Futterabrufstationen für Pferde in Gruppenhaltung anhand ethologischer
und physiologischer Parameter. Material und Methoden: In 32
Offenlaufställen (452 Pferde) mit computergesteuerten Abrufstationen
für Kraftfutter und Heu erfolgten kontinuierliche Direktbeobachtungen
für je einen 24-Stunden-Tag (Tortenstückverfahren). Erfasst wurden: Aufenthaltsdauer,
Besuchshäufigkeit, Droh- und Meideverhalten im Fütterungsbereich,
Blockaden sowie Herzfrequenz und Integumentverletzungen.
Ergebnisse: Eine Durchlaufstation reduzierte die Zahl der Auseinandersetzungen
im Fütterungsbereich signifikant. Ansonsten erhöhten die
für das fressende Pferd tiergerechten Varianten (Fressstand mit Eingangssperre,
ohne Austreibehilfe) Besuchshäufigkeit und Aufenthaltsdauer und
steigerten somit auch die Anzahl an Drohgesten je Tier und Tag. Insgesamt
betrachtet kann jedoch die Anzahl an sozionegativen Interaktionen
im Fütterungsbereich der Abrufstationen als relativ gering eingestuft
werden. Die Herzfrequenz lag im Warteareal bei den meisten Pferden im
physiologischen Bereich (45,1 ± 12,42 Schläge/min), erhöhte sich jedoch
in der Abrufstation um ca. 20 Schläge/min. Einige Tiere zeigten möglicherweise
stressbedingt kurzfristig auffallend hohe Werte (≥ 100 Schläge/
min). Integumentverletzungen im Zusammenhang mit dem Fütterungssystem
traten nicht auf. Der wichtigste Einflussfaktor auf die Untersuchungskriterien
war der Betrieb (Fläche, Konzeption, Management).
Schlussfolgerung: Durchlaufstationen sind pferdegerechter als Rücklaufstationen.
Nicht tiergerecht sind Stationen mit stromführender Austreibehilfe.
Weitere bauliche Unterschiede der derzeitigen Futterabrufstationen
dürften eher von untergeordneter Bedeutung sein, vor allem da
Flächengebot und Konzeption der Offenstallanlage sowie das Management
die überprüften Kriterien zur Tiergerechtheit maßgeblich beeinflussen.
Untersuchungen zur Abklärung der Ursache für die vereinzelt aufgetretenen
sehr hohen Herzfrequenzwerte sollten durchgeführt werden.
Objective: Comparison with regard to animal welfare of different automatic
feeding systems for hay and concentrate in group housing systems
for horses using parameters of ethology and physiology. Material and
methods: Parameters of research comprised: duration of stay, frequency
of visit, threatening behaviour with and without risk of injury, and avoiding
behaviour as well as heart rate and injuries of the integument. 452
horses were observed at the feeding area of 32 run-out-sheds. Every group
of horses was continuously observed following the pie chart system for
24 hours. Results: The “walk-through” station significantly reduced the
number of conflicts in the feeding area, whereas those systems which are
appropriate for the feeding horses (feeding station with access barrier and
without stimulation device by electric shock) led to a higher frequency of
visits and a longer duration of stay resulting in more threatening gestures.
However, the number of negative interactions in the feeding area of the
feeding systems can all together be classified as relatively insignificant.
The heart rate was within the physiological range (45.1 ± 12.42 beats/min)
in the waiting area, but increased by approximately 20 beats/min on average
within the feeding station. Some horses showed a very high heart rate
(≥ 100 beats/min) while entering the feeding station, possibly stress-related.
There were no injuries of the integument associated with the feeding
systems. The most important factor of the observation criteria was the
individual group housing system with its different dimensions, conception
and management. Conclusion: “Walk-through” stations are better than
”walk-back” stations with regard to animal welfare. Likewise, automatic
feeding stations with a current-carrying stimulation device are not supportive
of good welfare. The other differences between the constructions
of feeding stations of present systems are probably of less importance, particularly
as it was shown that the stable (management, stable area, conception)
had a significant influence on the surveyed parameters. Investigations
to obtain information on the cause for the sporadic occurrence of
very high heart rate values should be undertaken.]
Keywords: Pferd, Fütterungssystem, Bauvarianten, soziale Interaktionen, Besuchshäufigkeit, Aufenthaltsdauer, Herzfrequenz, Verletzungsrisiko [Horse, feeding system, different types of construction, social interactions, visiting frequency, duration of stay, heart rate, risk of injury]
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Huebener, E. (2005). Der Natur abgelauschte Erkenntnisse: Der Weg zum Balancesitz und zum Begreifen des Timers für Signale an das Pferd;. Tierärztl. Umschau, 2, 90–99.
Abstract: Zusammenfassung
Mit dem Beitrag “Die Bewegungen von Pferderumpf und -rücken aus der Sicht des Reiters” (TU 59, 327-334, 2004) wurde um universitäre Forschung zur Ermittlung gemessener Werte für diese Begleiter der Fortbewegung geworben.
Die Entdeckung des Ranges der Rumpf-Rücken-Bewegungen für pferdgerechtes und kultiviertes, feinfühliges Reiten ist mit der Entwicklung des Balancesitzes und der Technik des vom Pferd Zeitvorgaben Empfangens und ihm Signale Sendens (Reiter sagen: des Fühlens und Einwirkens) eng verbunden. Ihre Geschichte läßt sich über viereinhalb Jahrhunderte verfolgen. Ein kurzer Abriß wird hier nachgeliefert.
Er mündet erneut in ein Plädoyer für interdisziplinäres universitäres Forschen, weil auch bei Sitz und Hilfengebung, weiteren Grundlagen des Reitens – im Interesse effektiveren Unterrichts an der Basis unseres “Sports” – dringender Klärungsbedarf besteht.
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Hoffmann, G., Bockisch, F. - J., & Kreimeier, P. (2009). Einfluss des Haltungssystems auf die Bewegungsaktivität und Stressbelastung bei Pferden in Auslaufhaltungssystemen. Landbauforschung – vTI Agriculture and Forestry Research, 2(59), 105–112.
Abstract: Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die tägliche Bewegung für die Gesunderhaltung der Pferde notwendig ist. Inwieweit sich jedoch unterschiedliche Bewegungsangebote auf das Stress-und Bewegungsverhalten von Pferden in einer Gruppen-Auslaufhaltung auswirken und ob der Bewegungsbedarf der Pferde durch eine Auslaufhaltung ohne zusätzliche Bewegung gedeckt werden kann, ist der Literatur bisher nicht zu entnehmen. Daher sollte in der nachfolgend beschriebenen Untersuchung der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen verschiedene Bewegungsangebote auf die Bewegungsaktivität von Pferden in Gruppen-Auslaufhaltungen haben und ob diese das Wohlbefinden der Tiere beeinflussen. Letzteres wurde durch Messung der Herzfrequenzvariabilität und Bestimmung von Cortisolmetaboliten im Pferdekot erfasst und die Bewegungsaktivität der Pferde wurde mit ALT-Pedometern bestimmt.
Verglichen wurden eine Einzel-und Gruppenhaltung mit jeweils angrenzendem Auslauf, aber ohne eine zusätzliche Bewegung der Pferde außerhalb des Stalls. In drei weiteren Varianten der Gruppenhaltung bekamen die Pferde täglichen Auslauf auf einer unbegrünten Koppel, auf einer Weide oder durch gezielte Bewegung in einer Führanlage. Die Bewegungsaktivität konnte durch die zusätzliche Bewegung in Form von Weide oder Führanlage signifikant gesteigert werden.
Ein zusätzliches Bewegungsangebot führte bei den Pferden zu einer Abnahme der Stressbelastung und sollte auch den Pferden ermöglicht werden, die in einer Gruppenhaltung gehalten werden, um ihre physische und psychische Gesundheit zu erhalten.
[Former studies confirm the necessity of daily movement for the health of a horse. But so far no description could be found in the literature how different movement offerings impact the stress and movement behaviour of horses in group husbandries with close-by discharge. The same holds true for the question whether a discharge husbandry system can meet the movement requirements of horses if there isn�t any additional movement possibility. The aim of the present study was to examine different movement offerings, their effects on the movement activities of horses in a group horse husbandry with close-by discharge and the impact of the movement on the wellbeing of the animals.
The heart rate variability and the concentration of the cortisol metabolites in the horse excrement were analyzed for detecting the wellbeing of the horses. Additionally ALT-Pedometers were used for determining the movement activity.
A single and a group husbandry system, each with closeby discharge, were compared when horses had no additional movement outside the stable. In three further variants the group husbandry was supplemented with daily time on a non-grassy pasture land, a pasture or in a horse walker. Pasture or horse walker increased movement activity significantly. Nevertheless an additional movement offering resulted in a lower stress load of the horses and should also be allowed to horses in group husbandry systems to ensure the horse�s physical and mental health.]
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Graf, P., Schneider, T., KönigvonBorstel, U., & Gauly M. (2013). Kosten-Nutzen-Analyse einer objektivierten Temperamentbeurteilung bei Pferden [Economic evaluation of an objective temperament assessment in horses]. Züchtungskunde, 85(2), 129–142.
Abstract: Das Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung der Kosten eines Verhaltenstests zur
objektiven Temperamentbeurteilung. Sie wurde an 1028 Pferden auf 55 Zuchtveranstaltungen
und Privatbetrieben ermittelt.
Weiterhin wurde eine Befragung zur allgemeinen Akzeptanz einer solchen Beurteilung
bei Reitpferden durchgeführt. Zusätzlich wurde mit Hilfe einer Online-Umfrage die
Meinung zu den Kosten und dem Aufwand einer solchen Beurteilung ermittelt. Die
Kosten der Einführung einer objektiven Temperamentbeurteilung entsprechen nach Einbeziehung
aller Faktoren ca. 18 Euro je Pferd. Den Kosten steht die Zahlungsbereitschaft
für eine verbesserte, da objektivierte Temperamentbeurteilung gegenüber. Insgesamt
56,7% der Befragten wären bereit, mehr als 11 Euro für eine objektive Interieurbeurteilung
auf Leistungsprüfungen im Feld zu investieren. Im Rahmen von Stationsprüfungen
wären sie sogar bereit mehr als 30 Euro aufzuwenden. Die Wertsteigerung eines im
Rahmen des Verfahrens positiv bewerteten Pferdes um 5%, die von den Teilnehmern der
Umfrage durchschnittlich angenommen wird, würde zusätzlich den Gewinn beim Pferdeverkauf
steigern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosten einer objektiven Temperamentbeurteilung
durch eine erhöhte Zahlungsbereitschaft der Käufer scheinbar kompensiert
werden können, so dass die Einführung eines Temperamenttests zur objektiven Interieurbeurteilung
in Form der vorgestellten Untersuchungen grundsätzlich finanzierbar ist.
[The aim of the present study was to assess costs as well as riders’ acceptance of an
objective temperament evaluation in riding horses. Costs were determined based on a
novel object test conducted in 1028 horses tested on 65 occasions during performance
tests or in private stables. In addition, an online survey was used to identify riders’
opinion about the costs and benefits of such an assessment. Based on the conditions
assumed in the present study the costs for temperament testing have amount 18 Euro per
horse. More than 50% of the respondents were willing to pay more than 11 Euro for an
objective temperament assessment in their horses during performance tests in field.
Within performance tests on station they would spend more than 30 Euro for an objective temperament assessment. Participants further assumed a rise in value of favourably
assessed horses by 5%, leading to increased profits when selling the horse. In conclusion,
riders appear to be willing to cover the additional costs accrued from the temperament
test. Therefore, the introduction of an objective temperament assessment is likely to pay
off.]
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Gorgasser I., Tichy A., & Palme R. (2007). Faecal cortisol metabolites in Quarter Horses during initial training under field conditions[Messung der Kortisolmetaboliten im Pferdekot während der Grundausbildung von 2jährigen Quarter Horses]. Wien. Tierärztl. Mschr. – Vet. Med. Austria, 94, 226–230.
Abstract: The first month of training of a young horse is suspected to be stressful, but the endocrine responses to initial training are unknown. Therefore in our study a total of 40 Quarter Horses (QH), all at the age of almost 2 years, were followed during the first 30 days of their training. During this time faecal samples were collected twice daily and faecal cortisol metabolites (FCM) were measured. Baseline values of FCM ranged between 1.3 and 20.1 (median: 6.7) ng/g faeces. No differences in FCM values between days of training were found. Mares showed the highest values. Significant diurnal variations were observed in mares (p=0.035) and stallions (p=0.003), but not in geldings (p=0.282). As in this study adrenocortical activity was not increased during initial training, horses seem to cope very well with this new situation. The results of our large-scale study provide basic physiological data about initial training. This gives additional input in an emotional debate about animal welfare aspects of first time handling and training of horses.
Abbreviations: 11,17-DOA = 11,17-dioxoandrostanes; EIA = Enyzme Immunoassay; FCM = faecal cortisol metabolites; GC = glucocorticoids; HPA-axis = hypothalamic-pituitary-adrenocortical-axis; QH = Quarter Horses
[Das Einreiten eines jungen Pferdes steht unter Verdacht belastend zu sein. Bisher gibt es aber keine Veröffentlichungen über endokrine Vorgänge während dieser Phase. Mit der vorliegenden Studie wurde überprüft, ob Pferde aufgrund physischer und psychischer Belastungen während des Trainings höhere Konzentrationen an Kortisolmetaboliten im Kot (FCM) aufweisen. Es wurden dazu 40 Quarter Horses im Alter von 2 Jahren während der ersten 30 Tage der Grundausbildung des Westernreitens beobachtet und ihre FCM Werte gemessen. Während dieser Zeitspanne wurden täglich morgens und abends Kotproben der Pferde genommen. Die Basalwerte der FCM Konzentration variierten zwischen 1,3 und 20,1 (Median: 6,7) ng/g Kot, wobei Stuten die höchsten Werte hatten. Signifikante Unterschiede während der einzelnen Trainingstage konnten nicht festgestellt werden. In der Tagesrhythmik wurden signifikante Unterschiede bei Stuten (p=0,035) und bei Hengsten (p=0,003), jedoch nicht bei Wallachen (p=0,282) ermittelt. In dieser Studie konnte keine erhöhte Aktivität der Nebennierenrinde im Verlauf der Grundausbildung eines Pferdes im Westernreitstil festgestellt werden. Das legt nahe, dass Pferde mit dieser neuen, zeitlich kurz andauernden Situationen gut zurechtkommen. Unsere Studie wurde an einer großen Anzahl von Tieren unter Feldbedingungen durchgeführt. Sie bietet daher eine gute Datenbasis über Belastungen während des Einreitens. Damit liefert sie einen zusätzlichen Beitrag zu einer mitunter emotional geführten Debatte über tierschutzrelevante Aspekte bei der Grundausbildung von Pferden.]
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Benz, B., Münzing, C., Krueger, K., & Winter, D. (2014). Ethologische Untersuchung von Heuraufen in der Pferdehaltung [Ethological investigation of hayracks in equine husbandry]. Landtechnik, 69(5), 239–244.
Abstract: Eine tiergerechte, physiologisch und anatomisch auf die Bedürfnisse der Pferde ausgerichtete
Raufutterversorgung sollte die Kaubedürfnisse und die Beschäftigungszeiten von Pferden
ausreichend berücksichtigen. Daher – und auch aufgrund des bestehenden Kostendrucks bei
Raufutter – steigt das Interesse an Raufutterraufen, durch die möglicherweise die Futteraufnahmezeiten
verlängert sowie Futterverluste minimiert werden können.
Die vorliegende Untersuchung vergleicht das Fressverhalten und die Körperhaltung von acht
Pferden beim Einsatz von drei unterschiedlichen Futterraufen mit der Bodenfütterung in Einzelboxenhaltung.
Die Ergebnisse dieser Studie lassen den Schluss zu, dass der Einsatz von
Raufutterraufen die Futteraufnahmezeiten verlängert und somit längere Beschäftigungszeiten
für die Futteraufnahme gewährleistet werden. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die
Pferde das Raufutter bei einer der drei untersuchten Raufen überwiegend mit natürlicher Kopf-
Hals-Haltung aufnahmen.
[Regarding the species horse, an appropriate supply of roughage should take into account the
need to chew as well as the need for occupation. In this context, and due to the current cost
pressure for hay, the interest in roughage racks increases. It is assumed that roughage racks
could help to extend the feeding time and reduce food losses.
The present study places the emphasis on the observation of the feeding behaviour of eight
horses in single horse boxes. Three different roughage racks are compared to traditional feeding
on the floor. On the basis of the results it may be concluded that the use of roughage racks
extends the feeding time and thus ensures longer occupation. In one of the three roughage
racks investigated the horses mainly eat in a natural posture of their head and neck.]
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Benz, B., Köhnke, J., & Kappelmann, K. (2014). Bewertung einer Faltschieberanlage in einem Reitstall mit Paddockboxen[Assessment of a v-form scraper in a horse barn with paddock boxes]. Landtechnik, Agricultural Engineering,, 68(4), 242–247.
Abstract: In der vorliegenden Untersuchung werden in einem Praxisbetrieb die Verfahrenskosten eines
Faltschiebers erhoben. Aufgrund des reduzierten Arbeitszeitaufwandes ergibt sich durch den
Einsatz des Faltschiebers eine jährliche Kostenersparnis in Höhe von 78 € je Pferd. Durch die
Mechanisierung der Entmistung kann fast 30 % der Arbeitszeit in der Pensionspferdehaltung
eingespart werden. Beim Einsatz einer Entmistungstechnik spielt jedoch nicht nur die Ökonomie,
sondern darüber hinaus auch das Pferdeverhalten eine Rolle. Im selben Praxisbetrieb wird
nach Installation der Faltschieberanlage das Pferdeverhalten beim Erstkontakt mit dem Schieber
beobachtet. Dabei zeigt sich, dass die Pferde den direkten Kontakt mit der Entmistungstechnik
und somit kritische Situationen vermeiden.
[In the survey at hand, the procedural costs for a v-form scraper are gathered. In the process,
it is found that due to the reduced working time requirement the use of a v-form scraper
saves € 78/horse/year. The mechanization of manure removal can reduce working time in
horse keeping by almost 30 percent. However, using manure removal systems, the profitability
is not the only crucial criteria. The behaviour of the horses plays an essential role, too.
Moreover the horses’ behaviour when first encountering the manure scraper is observed. The
study reveals that the horses avoid contact with the scraper and thereby also shirk critical
situations.]
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Rose-Meierhöfer, S., Standke, K., & Hoffmann, G. (2010). Auswirkungen verschiedener Gruppengrößen auf Bewegungsaktivität, Body Condition Score, Liege- und Sozialverhalten bei Jungpferden. Züchtungskunde, 82(4), 282–291.
Abstract: Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, welche Auswirkungen eine Erhöhung der
Gruppengröße bei Jungpferden auf die Bewegungsaktivität, das Liege- und Sozialverhalten
und die Körperkondition hat. Hierfür wurden insgesamt 42 Pferde im Alter von ein
bis zwei Jahren in Laufstallhaltung in die Untersuchung einbezogen. Die Jungpferde aus
der Bewegungs- und Liegeverhaltensanalyse waren in zwei Kleingruppen (acht und
11 Tiere) und einer Großgruppe (23 Tiere) aufgestallt.
In der Bewegungsaktivität waren deutliche Unterschiede zu erkennen. Es ließ sich ein
positiver Einfluss einer höheren Tierzahl nachweisen, aber kein Einfluss des Alters. Beim
Ruheverhalten konnten höhere Liegezeiten und -frequenzen mit einer Zunahme der
Gruppengröße und eine Abnahme der Liegezeit mit zunehmendem Alter ermittelt werden.
Eine Störung des Liegeverhaltens durch Gruppengrößen, die nicht der natürlichen
Herdenstruktur des Pferdes entsprechen, wurde nicht nachgewiesen. Jedoch hatte die
Haltung der Jährlinge in der großen Gruppe einen Anstieg der repulsiven Verhaltensweisen
zur Konsequenz. Zudem zeigte die Bestimmung des Body Condition Scores
Unterschiede in der Körperkondition bei den Jährlingen der Groß- bzw. der Kleingruppe.
Einem Mangel an Bewegung, der für das Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen und
Verhaltensstörungen verantwortlich gemacht wird, kann durch die Haltung von Jungpferden
in großen Gruppen entgegengewirkt werden.
[It is often discussed that the inactivity of horses causes diseases of their musculoskeletal system. Due to these problems the objective of the investigation was to quantify if the size of a group has an effect on the behaviour of young horses. Data from 42 horses in the age of one to two years have been involved in the investigation. The data of two small groups were compared with data of one big group with 23 horses. The movement and lying behaviour of 28 horses were measured with ALT pedometers. The social behaviour of 33 yearlings was documented by direct observation. The results show that the median of the movement time of horses in group A is 82 minutes per day. In group B this increases to a median of 101 and group C reaches the highest median of 149. In the case of lying time an increasing group size leads to a longer duration and a higher frequency of lying, whereas an increase in the age reduces the lying duration. International research studies have shown that keeping of horses in big group husbandry systems is not very common by the owners of horses. In contrast these investigations have shown that horse keeping in big groups has no negative influence on the social behaviour and the Body Condition Score of young horses.]
Keywords: Liegen, Aktivität, Gruppenhaltung, Jungpferde, Sozialverhalten, Body Condition Score [Lying behaviour, activity behaviour, group housing, young horses, social behaviour, Body Condition Score]
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Gehlen, H., Große, V., & Doher, M. (2012). Möglichkeiten und Grenzen des Herdenschutzes für Pferde in Zusammenhang mit der wachsenden Wolfspopulation in Deutschland Literaturrecherche und Befragung von Pferdehaltern zur Gefährdungsbeurteilung [Options and limitations of protecting horse husbandries in times of growing wolf populations in Germany Review of the literature and horse owner questionnaire on risk assessment]. Tierarztl Prax Ausg G, 49(05), 301–309.
Abstract: Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Seit 2000 siedelt sich der Wolf in Deutschland wieder an. Mit steigenden Wolfszahlen nehmen die durch Wölfe verursachten Nutztierschäden zu, wobei auch Pferde betroffen sind. Ziel der Studie war es, einen Überblick zu dieser Problematik sowie Lösungsansätze zu geben.
Material und Methoden Anhand einer Literaturrecherche wurden Daten zur Wolfspopulation in Deutschland, wolfsbedingten Schäden sowie Möglichkeiten und Grenzen des Herdenschutzes beim Pferd eruiert. Eine Online-Befragung von Pferdehaltern/-besitzern diente dazu, die tatsächliche und/oder gefühlte Bedrohung durch Wölfe und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Pferdehaltung zu ermitteln.
Ergebnisse Die Literaturrecherche zeigte ein kontinuierliches Anwachsen der Wolfspopulation in den letzten Jahren und insbesondere seit 2016 einen deutlichen Anstieg wolfsverursachter Nutztierschäden, wobei Pferde selten betroffen waren. Bei der Online-Befragung stammte die Hälfte der 574 ausgewerteten Fragebögen aus Brandenburg und Niedersachsen. Den größten Einfluss auf die Gefährdungsbeurteilung eigener Pferde durch die wachsende Wolfspopulation hatte das Wissen der Pferdehalter über Wolfsangriffe im eigenen Landkreis, wobei insbesondere die Aspekte einer Haltung von Jungpferden und Weidegang für die Pferde eine Rolle spielten. 64 % der Befragten gaben an, ihre Pferdehaltung trotz der zunehmenden Wolfspopulation nicht geändert zu haben. Nur 8 von 576 Pferdehaltern gaben amtlich bestätigte Wolfsübergriffe an und 30 hatten einen vermuteten Wolfsschaden amtlichen Stellen nicht gemeldet. Mehr als die Hälfte der Befragten, die Kontakt zu einem Wolfsberater hatten, bezeichneten die Zusammenarbeit als nicht bis wenig zielführend.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die Zahl amtlich bestätigter Wolfsangriffe auf Pferde ist gering. Durch einen grundsätzlich durchgeführten Gentest bei entsprechendem Verdacht ließen sich diese Zahlen objektivieren. Trotz des Bewusstseins einer zunehmenden Gefährdung von Pferden durch Wölfe unternehmen Pferdehalter überwiegend keine prophylaktischen Schutzmaßnahmen. Die Kommunikation zwischen den für das Wolfsmonitoring zuständigen Behörden und den Pferdehaltern erscheint verbesserungswürdig.
Abstract
Objective Since 2000 the wolf population is reestablishing itself in Germany. In consequence to increasing numbers, livestock damage caused by wolves is on the rise, with horses likewise being affected. The aim of the study was to provide an overview of this challenge and its possible solutions.
Material and methods Based on a literature research, data on the wolf population in Germany, wolf-related damage as well as possibilities and limitations of herd protection for horses were evaluated. An online survey addressed to horse owners/keepers served to determine the actual and/or perceived threat posed by wolves and the resulting effects on horse husbandry.
Results The literature search showed a continuous increase of the wolf population in recent years as well as a significant increase of wolf-caused livestock damage in general especially since 2016; although horses were rarely affected. Half of the 574 evaluated questionnaires were from Brandenburg and Lower Saxony. The greatest influence on the individual risk assessment concerning their own horses by the growing wolf population was the horse owners� knowledge of wolf attacks in their own county. Especially the aspects of keeping young horses as well as pasture keeping played a significant role. 64 % of respondents indicated that they had not changed their horse management practices despite the increasing wolf population. Only 8 of 576 horse owners had reported officially confirmed wolf attacks and 30 respondents had not reported a suspected wolf damage to official agencies. More than half of the respondents who had contact with a wolf advisor described the cooperation as either not or only slightly purposeful.
Conclusion and clinical relevance The number of officially confirmed wolf attacks on horses is low. These numbers could be objectified by a routinely performed genetic test in case of corresponding suspicion. Despite the awareness of an increasing danger of horses by wolves, horse owners mostly do not undertake prophylactic protection measures. The communication between responsible authorities for wolf monitoring and horse owners seems to be in need of improvement.
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Zeitler-Feicht, M. H., Streit, S., & Dempfle, L. (2010). Automatic feeding systems for horses in group housing systems with regard to animal welfare. Part 1: Feeding stalls versus automatic feeding systems. Tierärztl Prax, 38(G), 363–370.
Abstract: Gegenstand und Ziel: Überprüfung der Tiergerechtheit von Abrufstationen
für Kraftfutter und Heu in der Gruppenhaltung von Pferden anhand
ethologischer und physiologischer Parameter im Vergleich zu konventionellen
Fressständen. Material und Methoden: Die Verhaltensbeobachtungen
fanden in 11 bzw. 10 Offenlaufställen mit Abrufstationen
bzw. Fressständen statt. 270 Pferde wurden individuell unterschieden.
Untersuchungsparameter waren: Drohverhalten mit und ohne Verletzungsrisiko,
Meideverhalten, Verdrängung aus dem Fressstand sowie
Herzfrequenz und Integumentverletzungen. In jedem Betrieb erfolgten
kontinuierliche Direktbeobachtungen für je einen 24-Stunden-Tag (Tortenstückverfahren).
Ergebnisse: Im Wartebereich der Abrufautomaten
traten signifikant mehr Drohgesten ohne bzw. mit Verletzungsgefahr je
Pferd und Tag (8,6 bzw. 3,0) auf als im Wartebereich der Fressstände
(3,4 bzw. 0,9). Demgegenüber konnten die Pferde in Abrufstationen
(1,4 Drohgesten je Pferd und Tag) ungestörter fressen als in Fressständen
(3,2 Drohgesten je Pferd und Tag). Insgesamt betrachtet ergab sich
jedoch bei beiden Fütterungssystemen eine geringe Anzahl an sozionegativen
Interaktionen im Bereich der Futtereinrichtungen. Die Herzfrequenz
lag im Warteareal im Durchschnitt im physiologischen Bereich
(44,59 ± 11,73 Schläge/min). Integumentverletzungen im Zusammenhang
mit dem Fütterungssystem traten nicht auf. Der wichtigste Einflussfaktor
auf die Untersuchungskriterien war der Betrieb (Fläche, Konzeption,
Management). Schlussfolgerung: Unter dem Aspekt der Tiergerechtheit
hinsichtlich des Stress- und Verletzungsrisikos durch soziale
Interaktionen eignen sich bei ordnungsgemäßer Gruppenhaltung mit
fachgerechtem Management sowohl Fressstände als auch Abrufstationen
für Pferde im Offenlaufstall.
[Objective: A comparison with regard to animal welfare of feeding
stalls and automatic feeding systems for hay and concentrates in group
housing systems for horses using parameters of ethology and physiology.
Material and method: The observations of animal behaviour took
place in 10 stables with feeding stalls and in 11 stables with automatic
feeding systems. The field around the feeding systems was divided into
three areas with comparable dimensions (waiting area, exit area and
inside of the feeding system). 270 horses were individually observed.
Parameters of research comprised: threatening behaviour with and
without risk of injury, avoiding behaviour, ”chasing away from the feeding
place”, as well as heart rate and injuries of the integument. Every
group of horses was continuously observed for 24 hours. This observation
took place on four different days and comprised six sessions, each
of 4 hours. Results: In the waiting area of the automatic systems there
were significantly more threatening gestures with and without risk of
injuries for each horse and day (8.6 and 3.0, respectively) than in the
waiting area of the feeding stalls. In contrast, the horses could eat more
relaxed in the automatic systems (1.4 threatening gestures for each
horse and day) than in the feeding stalls (3.2 threatening gestures for
each horse and day). All together the number of negative interactions in
the feeding area of both feeding systems was relatively low. The heart
rate was within the physiological range (44,59 ± 11,73 beats/min) in
the waiting area. There were no injuries of the integument in correlation
with the feeding systems. The most important factor of the observation
criteria was the individual group housing system with its different dimension,
conception and management. Conclusion: Under the aspect
of animal welfare both feeding systems are suitable for horses with respect
to the risk of stress and injuries by social interactions and under
the condition of proper group housing with professional management.]
Keywords: Pferd, Fütterungseinrichtungen, soziale Interaktionen, Herzfrequenz, Verletzungsrisiko, Betriebseinfluss [Horse, feeding stations, social interactions, heart rate, risk of injury, individual farm management]
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