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Author Bond, A.B.; Kamil, A.C.; Balda, R.P.
Title Social complexity and transitive inference in corvids Type Journal Article
Year 2003 Publication Animal Behaviour. Abbreviated Journal Anim. Behav.
Volume 65 Issue 3 Pages 479-487
Keywords (up)
Abstract The social complexity hypothesis asserts that animals living in large social groups should display enhanced cognitive abilities along predictable dimensions. To test this concept, we compared highly social pinyon jays,Gymnorhinus cyanocephalus , with relatively nonsocial western scrub-jays, Aphelocoma californica, on two complex cognitive tasks relevant to the ability to track and assess social relationships. Pinyon jays learned to track multiple dyadic relationships more rapidly and more accurately than scrub-jays and appeared to display a more robust and accurate mechanism of transitive inference. These results provide a clear demonstration of the association between social complexity and cognition in animals. Copyright 2003 Published by Elsevier Science Ltd on behalf of The Association for the Study of Animal Behaviour.
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Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number Equine Behaviour @ team @ room B 3.029 Serial 399
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Author Wasilewski, A.
Title “Freundschaft” bei Huftieren? – Soziopositive Beziehungen zwischen nicht-verwandten artgleichen Herdenmitgliedern Type Manuscript
Year 2003 Publication Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords (up)
Abstract http://www.staff.uni-marburg.de/~z-phylog/wisstaff/wasi-zus.htm

Zusammenfassung

* In der vorliegenden Arbeit werden Bindungen, wie sie beim Menschen als 'Freund-schaften' bezeichnet werden und im Laufe der letzen 30 Jahre auch für nicht-menschliche Primaten zunehmend anerkannt worden sind, bei Nicht-Primaten nachgewiesen und erstmals quantitativ analysiert.

* für die gewählte Fragestellung sind Untersuchungen an Huftieren besonders geeignet, denn Ungulaten können wie Primaten eine komplexe soziale Organisation besitzen und sind zugleich phylogenetisch weit von ihnen entfernt. Bislang allerdings legt die Forschung zum Sozialverhalten von Ungulaten allgemein, und v.a. die von domestizierten Huftieren, ungerechtfertigt starkes Gewicht auf die agonistischen (sozionegativen) Komponenten wie z.B. Konflikte und die daraus resultierenden Dominanzhierarchien; sie berücksichtigt soziopositive Verhaltensweisen kaum.

So haben die bisherigen Hinweise auf die Existenz von 'Huftierfreundschaften' vor-wiegend anekdotischen Charakter. In den selteneren Arbeiten, die explizit sozio-positive Beziehungen innerhalb der Herden untersuchen, vermischen sich freund-schaftliche mit verwandtschaftlichen und sexuell motivierten Bindungen.

* Die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurden an je zwei Arten der beiden großen Huftierordnungen, nämlich Pferden und Eseln (Perissodactyla, Equidae) sowie Schafen und Rindern (Artiodactyla, Bovidae) durchgeführt. Es wurde ein vergleichender, individuenbasierter (und daher hochauflösender) Ansatz mit 'Langzeitcharakter' gewählt, der alle drei Ebenen der sozialen Organisation erfaßt: Assoziationen, Interaktionen und Muster der Bindungsstrukturen innerhalb sozialer Einheiten. Durch den systematischen, quantitativen, individuenbasierten und mit vier Tierarten relativ breit angelegten Ansatz kommt der vorliegenden Arbeit ein gewisser 'Pioniercharakter' zu, der v.a. im Bereich der Datenaufnahme- und -auswertungsmethoden ein mitunter beträchtliches Maß an Entwicklungsarbeit erforderte.

* Aus zwei Gründen wurde die Untersuchung an landwirtschaftlichen Nutztieren durchgeführt: Zum einen erleichtern die i.d.R. bekannten Verwandtschaftsbeziehungen eine Differenzierung zwischen 'Freundschaft' und Verwandtschaft. Zum anderen impliziert ein erfolgreicher Nachweis von 'Huftierfreundschaften' Konsequenzen für die Tierhaltungspraxis, denn ein soziales Umfeld, das den psychosozialen Bedürfnissen der Tiere Rechnung trägt, ist unabdingbare Voraussetzung für ihr Wohlbefinden (ethischer Tierschutz) und resultiert letztendlich in höherer Leistungsfähigkeit und damit ökonomischer Effizienz (anthropozentrischer Tierschutz).

Die Datenaufnahme im Freiland fand in England statt. Während die Rinder und Schafe unter kommerziellen Haltungsbedingungen lebten, konnten geeignete Pferde- und Eselherden nur in einem Horse Sanctuary (im weitesten Sinne vergleichbar mit einem Gnadenhof) gefunden werden.

* für die vorliegende Arbeit wurden von jeder der vier Tierarten, Rinder, Schafe, Esel und Pferde, zwei bis drei Herden mit je 11 bis 60 Mitgliedern (mittlere Herdengröße ca. 25) in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (1996: 36 Wochen, 1997: 28 Wochen) untersucht. Die Rinderherde bestand aus vorwiegend subadulten, weiblichen Individuen; bei den übrigen drei Tierarten handelte es sich nahezu ausnahmslos um adulte Tiere. Die beiden Equidenarten lebten in gemischtgeschlechtlichen Herden, wobei alle männlichen Tiere kastriert waren (Wallache), während die Junggesellenherden der Schafe aus nicht kastrierten Tieren (Widdern) bestanden. In die vorgestellten Auswertungen gingen die Daten von 234 Tieren und ca. 1500 Untersuchungsstunden ein.

* Da selbst in der humanpsychologischen Freundschaftsforschung weder eine einheitliche Definition noch eine verbindliche Terminologie existiert, wurde zunächst eine allgemeingültige Definition des Freundschaftsbegriffs erarbeitet. Diese verzichtet bewußt auf funktionale Kriterien (sie beschränkt sich auf formale und inhaltliche) und enthält alle wesentlichen Charakteristika einschließlich solcher, die Freundschaften gegenüber anderen soziopositiven Beziehungen abgrenzen.





Freundschaft bezeichnet freiwillige und reziproke, nicht-sexuell motivierte, sozio-positive Bindungen zwischen nicht-verwandten Individuen. Sie ist primär dyadisch und besitzt für beide Beteiligten einen subjektiven Wert. Die Freund-schafts-beziehung ist durch positiven Affekt ('Sympathie') gekennzeichnet und äußert sich in einer beständigen interindividuellen Präferenz.

Diese Definition ist sowohl auf zwischen-menschliche als auch auf zwischen-tierliche und ggf. spezies-übergreifende Sozialbeziehungen anwendbar.

* Als Indikatorparameter für 'Freundschaften' wurden zum einen die räumliche Nähe (Nachbarschaftshäufigkeiten; Präferenzen reflektieren Assoziationen), zum anderen die Häufigkeiten verschiedener spontaner und experimentell induzierter soziopositiver Interaktionen herangezogen. Von den insgesamt vier erfaßten Interaktionen (soziale Fellpflege s.l., Körperkontakte beim Ruhen, Teilen von Futter und Verhaltensweisen des Dokumentierens s.l.) erwiesen sich aus unterschiedlichen Gründen lediglich Fellpflege und Futterteilen als geeignet.

* Während das spontane Verhalten bei allen Herden und in beiden Jahren erfaßt werden konnte, erlaubten die Haltungsbedingungen nur bei einigen Herden eine Ergänzung durch experimentelle Ansätze. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt daher auf der Analyse des spontanen Verhaltens. Zur Datenaufnahme wurden verschiedene Sampling- und Recording-Methoden, i.d.R. in Kombination, verwandt (z.B. Scan Sampling für die Nachbarschaftsdaten, Ad libitum Sampling und Continuous Recording für die Interaktionsereignisse).

* Im Rahmen der Auswertung fand eine umfassende statistische Bearbeitung des Datenmaterials statt. Neben gängigeren uni- und bivariaten Verfahren (Binomial- und Chi-Quadrat-Anpassungstests, bivariate Korrelationen und Mantel-Tests) kamen v.a. multivariate Statistiken (Multidimensionale Skalierungen und hierarchische Cluster-analysen, partielle Korrelationen und multiple Mantel-Tests) zum Einsatz. Die Mantel-Tests (als Randomisierungsverfahren) waren aufgrund des dyadischen Charakters der Daten (Tier-Tier-Kombinationen), der nur in Form von Matrizen (d.h. nicht vollständig unabhängige Daten) erfaßt werden kann, zur Signifikanzprüfung notwendig. Darüber hinaus war die Entwicklung und Optimierung eines 'maßgeschneiderten' Auszählungsprogramms (NENESYS = NEarest NEighbour SYstematic Standardisation programme) erforderlich, die in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Informatikern und Mathematikwissenschaftlern stattfand.

* Im Ergebnisteil konnten Aussagen zu insgesamt sieben verschiedenen Aspekten von Huftierfreundschaften gemacht werden, die hauptsächlich aus Gründen der erforderlichen Prioritätensetzung unterschiedlich umfangreich und tiefgehend ausfielen:

1. Nachweis von Freundschaften bei Ungulaten

2. Quantifizierung der interindividueller Präferenzen

3. Situationsspezifität der Präferenzen

4. Dynamik und Dauer von Freundschaften

5. Asymmetrie innerhalb der Beziehungen

6. Freundschaften begünstigende Bedingungen

7. Funktionen von Tierfreundschaften



* Bei allen vier Tierarten zeigten sich sowohl bzgl. der räumlichen Nähe als auch im Hinblick auf die Partner bei soziopositiven Interaktionen deutliche interindividuelle ('persönliche') Präferenzen. In dem Bemühen um konservative und damit verläßliche Bewertungen wurden Nachbarpräferenzen allerdings erst dann als Assoziationen gewertet, wenn sie ein definiertes Beständigkeitsmaß überschritten. Da die Rahmenbedingungen der Untersuchung gewährleisteten, daß solche Assoziationen die Kriterien der Freundschafts-definition erfüllten, und andere Bindungsgrundlagen (Verwandtschaft und sexuelle Motivation = 'reproductive relationships') ausschlossen, ist der erstmals angestrebte generelle Nachweis von Freundschaften bei allen vier Arten von Huftieren als erfolgreich zu bewerten. Dieser Nachweis macht eine Ausweitung des Freundschafts-konzepts über die Primaten hinaus notwendig.

* Die Interaktionshäufigkeiten sind aufgrund ihres methodisch bedingten semi-quantitativen Charakters lediglich innerhalb der Herden vergleichbar.

Das Verwenden von Nachbarschaftshäufigkeiten als vollständig quantitativem Indikator bei allen zehn Herden ermöglicht hingegen einen unmittelbaren Vergleich zwischen den vier Tierarten, den Herden einer Art und den Individuen einer Herde. Aus Gründen des Umfangs beschränkt sich die Arbeit weitgehend auf den zwischenartlichen Vergleich.

Die Tierarten ließen sich – mit Ausnahme der Esel – im Hinblick auf die bei ihnen realisierten höchsten Assoziationsstärken, die maximalen Gruppengrößen und den Anteil gruppenzugehöriger Herdenmitglieder auf einem Wertegradienten anordnen. So nahmen die Kenngrößen der Tierarten in der Reihenfolge Rinder – Schafe – Pferde zu. über diese drei Arten hinweg bestand ein positiver Zusammenhang zwischen der Höhe der Assoziations-stärken, der Gruppengröße und dem Anteil gruppenzugehöriger Herdenmitglieder. Die Esel ließen sich nicht in dieses Schema einordnen, denn ihr Assoziationsgefüge war einerseits von dem geringsten Anteil gruppenzugehöriger Tiere und den kleinsten Gruppengrößen (ausschließlich Zweiergruppen) gekennzeichnet, andererseits zeichneten sich diese Zweiergruppen durch sehr hohe Bindungsstärken aus.

* Der Vergleich der interindividuellen Präferenzen in bis zu vier unterschiedlichen Situationen zeigte (neben gewissen individuellen Variationen) deutliche interspezifische Unterschiede. Diese waren mitunter zwischen den beiden Arten derselben Ordnung größer als zwischen Angehörigen verschiedener Ordnungen.

Bezüglich der Assoziationsstrukturen beim Grasen und Ruhen zeigten sich bei den vier untersuchten Arten zwei grundsätzliche Muster: Die Pferde- und Schafherden waren in beiden Aktivitätszuständen in distinkte, i.d.R. exklusive und autonome Gruppen strukturiert, und ihre Assoziationen stimmten in beiden Zuständen weitgehend überein (Aktivitätsunabhängigkeit). Im Gegensatz dazu besaßen die Esel und Rinder diffuse, unvollständige Assoziationsnetzwerke. Bei diesen Tierarten war nur ein weit geringerer Anteil der Assoziationen über beide Aktivitätszustände hinweg stabil.

Bei allen vier Tierarten konnten die Häufigkeiten sozialer Fellpflege s.l. (für Schafe gilt bislang, daß soziale Fellpflege bei ihnen nicht vorkommt, jedoch s.u.) mit den Nachbar-schafts-häufigkeiten beim Grasen und Ruhen verglichen werden; bei den beiden Equiden-arten kamen noch die Häufigkeiten des Futterteilens hinzu.

Während die Pferde ihre soziopositiven Interaktionen vollständig (Fellpflege) oder hauptsächlich (Futterteilen) auf Mitglieder ihrer eigenen Gruppe beschränkten, konnte bei Rindern nahezu keine übereinstimmung zwischen Präferenzen beim Grasen, beim Ruhen und bei der sozialen Fellpflege gefunden werden. Die Esel streuten ihre Präferenzen sehr deutlich, indem sie typischerweise zur Fellpflege Tiere aufsuchten, in deren Nähe sie sich sonst selten aufhielten. Beim Futterteilen zeigten sich zwei unterschiedliche Verhaltens-typen: Esel, die sowohl beim Grasen als auch beim Ruhen eng mit einem anderen Tier assoziiert waren, teilten mit diesem Partner auch besonders häufig, während die übrigen Esel sowohl mit ihren häufigsten Nachbarn als auch mit anderen Herdenmitgliedern teilten. Bei Schafen konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß dem unidirektionalen Kopfreiben und dem hier erstmals beschriebenen reziproken Verweilen im Wangenkontakt zumindest die bindungsfürdernde und spannungsreduzierende Funktion der sozialen Fellpflege zukommen. Diese Verhaltensweisen fanden gehäuft, aber keines-wegs ausschließlich innerhalb der Assoziationsgruppen statt, die beim Grasen und Ruhen weitgehend übereinstimmten.

* Die vorliegende Arbeit enthält Hinweise darauf, daß möglicherweise verschiedene Interaktionsformen bzw. Assoziationen während bestimmter Aktivitätszustände zum Eingehen neuer Freundschaften, zum Festigen und Intensivieren bestehender Bindungen besonders geeignet sind und während der entsprechenden Phasen besonders häufig vorkommen. So scheint z.B. bei Pferden v.a. die soziale Fellpflege zur Initiation neuer Bindungen genutzt zu werden und gemeinsames Ruhen kürzlich eingegangene Beziehungen zu festigen.

Der Zeitrahmen der Untersuchung erlaubte es, bestehende Bindungen über maximal 18 Monate zu verfolgen. Die Bindungsdauern der Pferde und Schafe waren mit den Angaben anderer Autoren (für Herden mit einem sozialen Netzwerk aus Freundschaft und Verwandtschaft) vergleichbar, die der untersuchten Rinder fielen deutlich geringer aus, während sich die der Esel als ca. doppelt so lang wie der höchste vergleichbare Literaturwert erwiesen.

* Das Ausmaß der Asymmetrie innerhalb dyadischer Beziehungen wird in der vorliegenden Arbeit v.a. bei den unidirektionalen Fellpflegeverhaltensweisen der Boviden (Belecken der Rinder, Kopfreiben der Schafe) deutlich, die beide zudem entweder spontan oder nach Aufforderung stattfinden können.

* Bei der Suche nach Faktoren, die Freundschaften begünstigen, wurden einige statistisch abgesicherte Zusammenhänge zwischen Ähnlichkeiten bzgl. verschiedener individueller Eigenschaften und den Nachbarschaftshäufigkeiten gefunden. So erwies sich bei Rindern Gleichaltrigkeit als relevant, bei den Schafen der Besitz bzw. das Fehlen von Hörnern. Die in der Literatur wiederholt postulierte Präferenz bei Pferden für gleichfarbige (und ähnlich große) Freunde konnte nicht bestätigt werden.

Ob zusätzlich zum Ähnlichkeitsprinzip (“gleich und gleich gesellt sich gern”) auch das Komplementärprinzip (“Gegensätze ziehen sich an”) wirksam ist, läßt sich derzeit nicht entscheiden.

* Nach einer kritischen Beurteilung der verwendeten Methoden beschäftigt sich der anwendungsorientierte Teil der Diskussion zunächst mit dem Nutzen von Huftier-freundschaften. für einen (direkten) konkreten, praktischen Nutzen wurden kaum schlüssige Hinweise gefunden. Im Gegensatz dazu konnte die vorliegende Arbeit einen psychologischen Nutzen in Form von sozialer / emotionaler Unterstützung wahr-schein-lich machen:

Neben verschiedenen anekdotischen Hinweisen darauf, daß Situationen, die auf die Tiere verunsichernd wirken, das Eingehen bzw. Intensivieren von Freundschaften begünstigen können, ließ sich der Zusammenhang zwischen (annähernd) zeitgleichem Eintritt in eine neue Herde (unbekanntes soziales Umfeld) und beständigen Assoziationen (als ein Indikator für Freundschaft) bei Pferden und Schafen statistisch nachweisen. Insgesamt liegt der Schluß nahe, daß Huftierfreundschaften ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die soziale / emotionale Unterstützung zwischen befreundeten Tieren wird dabei vorwiegend passiv gewährt, z.B. in Form von (sowohl wörtlichem wie metaphorischem) Beistand während Auseinandersetzungen des Freundes mit dritten und anschließender sozialer Fellpflege. Soziale Fellpflege mindert nachgewiesenermaßen physiologische Streßsymptome. Die in der vorliegenden Studie beobachteten äußerlichen Kennzeichen der Spannungs-Reduktion weisen zudem auf eine psychische Entspannung hin. Letztendlich wirkt sich die psychologische Unterstützung so auch auf das körperliche Wohlergehen (und ultimativ die biologische Fitness des betreffenden Tieres) aus und hat einen indirekten praktischer Nutzen.

* Alle größeren landwirtschaftlichen Nutztiere gehören den beiden hochgradig sozialen Huftierordnungen an. Der positive Nachweis von Freundschaften impliziert daher Konsequenzen für die Tierhaltungspraxis. Intensive Haltungsbedingungen sind u.a. durch hohe Tierdichten gekennzeichnet und verhindern i.d.R. das Eingehen bzw. Aufrechterhalten von Bindungen zwischen Verwandten, da Nutztiere üblicherweise in Gruppen ähnlich alter Tiere gehalten werden. Freundschaften werden v.a. zwischen Gleichaltrigen geknöpft und können bei Umgruppierungsentscheidungen mit relativ geringem Aufwand berücksichtigt werden. Die Arbeit gibt interessierten Tierhaltern konkrete Empfehlungen, wie sie bestehende Freundschaftsbindungen in ihren Herden mit geringem Zeit- und Arbeitsaufwand identifizieren können und welche Aspekte berücksichtigt werden sollten, wenn Teile bestehender Herden umgruppiert oder neue Herdenmitglieder integriert werden.

* Die verschiedenen Aspekte der Arbeit, die mitunter komplexen Wechselwirkungen untereinander sowie die Einflüsse der Haltungsbedingungen und die Konsequenzen für die Haltungs-praxis werden in einem 'Regelkreismodell' zusammengefaßt. Dieses Modell erlaubt u.a. das Aufstellen konkreter Hypothesen für weiterführende Fragestellungen. Ihnen nachzugehen, erscheint in vielerlei Hinsicht lohnend und erfolgversprechend.

* Der erfolgreiche Nachweis von Freundschaften bei Huftieren erfordert eine Ausweitung des Freundschaftskonzepts auch auf Nicht-Primaten und legt nahe, zukünftig auch andere soziale Wirbeltiere (z.B. Elephanten, Delphine, Reißtiere, aber auch Papageien) im Hinblick auf diesen Bindungstyp (eingehender) zu untersuchen.

* Diese Ausweitung des Konzepts ermöglicht eine Reinterpretation einiger bisher unbe-friedigend oder widersprüchlich klassifizierter Verhaltensweisen. So ist z.B. das bei Schafen gelegentlich erwähnte, ansonsten wenig beachtete, soziale Kopf- oder Hornreiben bislang nie in den Kontext der sozialen Fellpflege gestellt worden. Wegen seines Auftretens während Auseinandersetzungen interpretieren manche Autoren dieses Verhalten als ebenfalls agonistisch. Andere Autoren vermuten, daß die Voraugendrüse bei diesen Kontakten eine wichtige Rolle spielt und sehen darin eine 'respektanzeigende' Geste (Annahme des Individualgeruchs des dominanten Tieres).

Die vorliegende Arbeit beschreibt erstmalig für Schafe Verweilen im Wangenkontakt. Diese Wangenkontakte besitzen einen eindeutig soziopositiven Charakter. Da sie häufig in Zusammenhang mit unidirektionalem Kopfreiben auftreten, wird als dritte Inter-pretation des Kopfreibeverhaltens die Einordnung in den Freundschaftskontext (als soziale Fellpflege s.l.) vorgeschlagen. Vertiefende Studien dazu werden u.a. Gegenstand des anschließenden Forschungsprojekts zur Evolution der Boviden sein.
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Corporate Author Thesis Doctoral thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 823
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Author Gammell, M.P.; de Vries, H.; Jennings, D.J.; Carlin, C.M.; Hayden, T.J.
Title David's score: a more appropriate dominance ranking method than Clutton-Brock et al.'s index Type Journal Article
Year 2003 Publication Animal Behaviour. Abbreviated Journal Anim. Behav.
Volume 66 Issue 3 Pages 601-605
Keywords (up)
Abstract
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Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 453
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Author Cameron, E. Z.,; Linklater, W. L.,; Stafford, K.J.,; Minot, E. O.,
Title Social grouping and maternal behaviour in feral horses (Equus caballus): the influence of males on maternal protectiveness Type Journal Article
Year 2003 Publication Behavioral Ecology and Sociobiology Abbreviated Journal Behav. Ecol. Sociobiol.
Volume 53 Issue 2 Pages 92-101
Keywords (up)
Abstract The risk of infant injury or mortality influences maternal behaviour, particularly protectiveness. Mares are found in bands with a single stallion or bands with more than one stallion in which paternity is less certain. We investigated maternal behaviour in relation to band type. Mares in bands with more than one stallion were more protective of their foals, particularly when stallions and foals approached one another. The rate of aggression between the stallion and foal was a significant predictor of maternal protectiveness, and mare protectiveness was significantly correlated with reduced reproductive success in the subsequent year. Mares that changed band types with a foal at foot, or had their band type experimentally altered, were more protective of their foal in multi-stallion bands than they were in single-stallion bands. Equids are unusual amongst ungulates in that infanticide and feticide have been reported. Both occur where paternity has been uncertain, and equid social structure is similar to other species in which infanticide has been reported. Stallions benefit from infanticide as the mare has greater reproductive success in the subsequent year. Stallion aggression is a significant modifier of mare behaviour and maternal effort, probably due to the risk of infanticide.
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Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 458
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Author Seyfarth, R.M.; Cheney, D.L.
Title The Structure of Social Knowledge in Monkeys Type Book Chapter
Year 2003 Publication Animal Social Complexity: Intelligence, Culture, and Individualized Societies Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords (up)
Abstract
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Corporate Author Thesis
Publisher Harvard University Press Place of Publication Cambridge, Massachusetts Editor F. B. M. de Waal; P. L. Tyack
Language English Summary Language Original Title Animal Social Complexity: Intelligence, Culture, and Individualized Societies
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN 978-0674009295 Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 464
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Author Dugatkin, L.A.; Perlin, M.; Atlas, R.
Title The Evolution of Group-beneficial Traits in the Absence of Between-group Selection Type Journal Article
Year 2003 Publication Journal of Theoretical Biology Abbreviated Journal J. Theor. Biol.
Volume 220 Issue 1 Pages 67-74
Keywords (up)
Abstract One specific prediction emerging from trait-group models of natural selection is that when individuals possess traits that benefit other group members, natural selection will favor “cheating” (i.e. not possessing the group-beneficial trait) within groups. Cheating is selected within groups because it allows individuals to avoid bearing the relative costs typically associated with group-beneficial traits, but to still reap the benefits associated with the acts of other group members. Selection between groups favors traits that benefit other group members. The relative strength of within- and between-group selection then determines the equilibrium frequency of those who produce group-beneficial traits and those that do not. Here we demonstrate that individual-level selection, that is selection within groups can also produce an intermediate frequency of such group-beneficial traits by frequency-dependent selection. The models we develop are general in nature, but were inspired by the evolution of antibiotic resistance in bacteria. The theory developed here is distinct from prior work that relies on reciprocity or kinship per'se to achieve cooperation and altruism among group members.
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Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 491
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Author Dugatkin, L.A.; Earley, R.L.
Title Group fusion: the impact of winner, loser, and bystander effects on hierarchy formation in large groups Type Journal Article
Year 2003 Publication Behavioral Ecology Abbreviated Journal Behav. Ecol.
Volume 14 Issue 3 Pages 367-373
Keywords (up)
Abstract We present the results of a series of computer simulations that examined the impact of winner, loser, and bystander effects on hierarchy formation in fused groups. These effects and their implications for hierarchy structure and aggressive interactions were first examined in small four-member groups. Subsequent to this, the two small groups were fused into a single larger group. Further interactions took place in this fused group, generating a new hierarchy. Our models demonstrate clearly that winner, loser, and bystander effects strongly influence both the structure and types of interactions that emerge from the fusion of smaller groups. Four conditions produced results in which the same general patterns were uncovered in pre- and postfusion groups: (1) winner effects alone, (2) bystander loser effects alone, (3) winner and bystander winner effects operating simultaneously, and (4) all four effects in play simultaneously. Outside this parameter space, hierarchy structure and the nature of aggressive interactions differed in pre- and postfusion groups. When only loser effects were in play, one of the two clear alphas from the prefused groups dropped in rank in the eight-member fused group. When bystander winner effects were in play, it was difficult to rank any of the eight individuals in the fused group, and players interacted almost exclusively with those that were not in their original four-member group. When loser and bystander loser effects operated simultaneously, two top-ranking individuals emerged in the fused groups, but the relative rank of the other players was difficult to assign.
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Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes 10.1093/beheco/14.3.367 Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 519
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Author Pongrácz, P.; Miklósi, Á.; Kubinyi, E.; Topál, J.; Csányi, V.
Title Interaction between individual experience and social learning in dogs Type Journal Article
Year 2003 Publication Animal Behaviour. Abbreviated Journal Anim. Behav.
Volume 65 Issue 3 Pages 595-603
Keywords (up)
Abstract We investigated the interaction between individual experience and social learning in domestic dogs,Canis familiaris . We conducted two experiments using detour tests, where an object or food was placed behind a transparent, V-shaped wire-mesh fence, such that the dogs could get the reward by going around the fence. In some groups, two open doors were offered as an alternative, easier way to reach the reward. In experiment 1 we opened the doors only in trial 1, then closed them for trials 2 and 3. In experiment 2 other dogs were first taught to detour the fence with closed doors after they had observed a detouring human demonstrator, then we opened the doors for three subsequent trials. In experiment 1 all dogs reached the reward by going through the doors in trial 1, but their detouring performance was poor after the doors had been closed, if they had to solve the task on their own. However, dogs in the experimental group that were allowed to watch a detouring human demonstrator after the doors had been closed showed improved detouring ability compared with those that did not receive a demonstration of detouring. In experiment 2 the dogs tended to keep on detouring along the fence even if the doors had been opened, giving up a chance to get behind the fence by a shorter route. These results show that dogs can use information gained by observing a human demonstrator to overcome their own mistakenly preferred solution in a problem situation. In a reversed situation social learning can also contribute to a preference for a less adaptive behaviour. However, only repeated individual and social experience leads to a durable manifestation of maladaptive behaviour. Copyright 2003 Published by Elsevier Science Ltd on behalf of The Association for the Study of Animal Behaviour.
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Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 565
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Author Hare, B.; Addessi, E.; Call, J.; Tomasello, M.; Visalberghi, E.
Title Do capuchin monkeys, Cebus apella, know what conspecifics do and do not see? Type Journal Article
Year 2003 Publication Animal Behaviour. Abbreviated Journal Anim. Behav.
Volume 65 Issue 1 Pages 131-142
Keywords (up)
Abstract Capuchin monkeys were tested in five experiments in which two individuals competed over food. When given a choice between retrieving a piece of food that was visible or hidden from the dominant, subordinate animals preferred to retrieve hidden food. This preference is consistent with the hypotheses that either (1) the subordinate knew what the dominant could and could not see or (2) the subordinate was monitoring the behaviour of the dominant and avoiding the piece of food that it approached. To test between these alternatives, we released subordinates with a slight head start forcing them to make their choice (between a piece of food hidden or visible to the dominant) before the dominant entered the area. Unlike chimpanzees, Pan troglodytes, subordinates that were given a head start did not preferentially approach hidden pieces of food first. Therefore, our experiments provide little support for the hypothesis that capuchin monkeys are sensitive to what another individual does or does not see. We compare our results with those obtained with chimpanzees in the same paradigm and discuss the evolution of primate social cognition. Copyright 2003 The Association for the Study of Animal Behaviour. Published by Elsevier Science Ltd. All rights reserved.
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Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 586
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Author McDonnell, S.M. (ed)
Title The Equid Ethogram: A Practical Field Guide to Horse Behavior Type Book Whole
Year 2003 Publication Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords (up)
Abstract
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Corporate Author Thesis
Publisher Eclipse Press Place of Publication Lexington, Kentucky Editor McDonnell, S.M.
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN 978-1581500905 Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number refbase @ user @ Serial 711
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