|   | 
Details
   web
Records
Author (up) Hoffmann; G.
Title Bewegungsaktivität und Stressbelastung bei Pferden in Auslaufhaltungssystemen mit verschiedenen Bewegungsangeboten Type Manuscript
Year 2008 Publication Dissertation Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords
Abstract Pferdehaltungssysteme mit angrenzenden Ausläufen gelten als eine sehr tiergerechte

Haltungsform, da sie den Tieren eine gewisse Bewegungsmöglichkeit

bieten. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, zu erfassen, ob der angrenzende

Auslauf selbst einen ausreichenden Anreiz zur Bewegung darstellt und wie sich verschiedene

Bewegungs- und Platzangebote auf die Bewegungsaktivität von Pferden

in einer Gruppen-Auslaufhaltung auswirken. Zudem wurde ermittelt, welche Auswirkung

die Bewegungsform bzw. –intensität auf das Wohlbefinden der Tiere hat.

Der Großteil der in Deutschland gehaltenen Pferde verbringt die meiste Zeit des

Tages im Stall, obwohl mittlerweile bekannt ist, dass Pferde unter natürlichen

Haltungsbedingungen 12 bis 16 Stunden des Tages in Bewegung verbringen. Der

Optimierung der Stallhaltungssysteme gilt daher ein besonderes Interesse.

Zu diesem Zweck wurden von September 2004 bis Oktober 2005 Versuche mit 24

Warmblutstuten im Alter von 1½ bis 3½ Jahren in Einzel- und Gruppen-

Auslaufhaltungssystemen durchgeführt. Jeweils sechs Pferde bildeten eine Versuchsgruppe.

In jeder Gruppe fanden fünf Varianten von einer ca. dreiwöchigen

Dauer statt. Die Gruppenhaltung wurde dabei durch drei unterschiedliche Zusatzbewegungsangebote

(2 Std. Weide / Tag, 2 Std. unbegrünte Koppel / Tag, 1 Std. Freilauf-

Führanlage / Tag) ergänzt. In der Einzel-Auslaufhaltung (Box mit 45 m²-großem

angrenzenden Auslauf) und in einer Versuchsvariante der Gruppenhaltung bekamen

die Pferde hingegen keine zusätzliche Bewegung außerhalb des Stallhaltungssystems

angeboten. Das Gruppenhaltungssystem selbst war durch die räumliche

Trennung der Funktionsbereiche (Liegen, Fressen, Trinken, Bewegen) gekennzeichnet

und der angrenzende Auslauf war 270 m² groß. In einer zusätzlichen Versuchsphase

fand in der Gruppenhaltung eine Erweiterung des permanent zugänglichen

Auslaufs auf insg. 540 m² statt.

Die Bewegungsaktivität wurde mit Pedometern erfasst, die an jeweils einem Hinterbein

der Pferde befestigt wurden und ergänzend fand eine Analyse von Videoaufzeichnungen

statt. Zur Beurteilung der Stressbelastung fanden Messungen der Herz192

Zusammenfassung

frequenzvariabilität (Parameter HF und SD2) und der fäkalen Cortisolmetabolitenkonzentration

statt.

Die Auswertung des Bewegungsverhaltens ergab, dass eine zusätzliche zweistündige

freie Bewegung der Pferdegruppe auf einer Weide zu einer deutlichen

Steigerung der durchschnittlichen Bewegungsaktivität (149,6 Min. / Tag) führt,

ebenso wie eine einstündige Bewegung in einer Führanlage (173,0 Min. / Tag). Eine

unbegrünte Koppel regte die Pferde der Gruppenhaltung hingegen nicht zu vermehrter

Bewegung an (131,6 Min. / Tag), sondern bewirkte z. T. sogar eine Abnahme

der Bewegungsaktivität. In der Gruppen-Auslaufhaltung ohne zusätzliches Bewegungsangebot

war die Bewegungsaktivität ebenfalls gering (125,8 Min / Tag) und

während der Einzel-Auslaufhaltung ohne Zusatzbewegung zeigten die Pferde die

geringste Bewegungsaktivität (102,3 Min. / Tag).

Bei der alleinigen Analyse der Bewegungszeit im Stallhaltungssystem war kein signifikanter

Einfluss der zusätzlichen Bewegung außerhalb des Stallsystems auf die

übrige Fortbewegung feststellbar.

Auch eine Vergrößerung des an den Stall angrenzenden Auslaufs im Gruppenhaltungssystem

hatte keinen steigernden Einfluss auf das Bewegungsverhalten der

Pferde.

Die Stressbelastung der Pferde war in den Varianten der Gruppenhaltung mit zweistündigem

Weidegang (SD2: 82,9 ms; Cortisolmetaboliten: 29,0 nmol / kg Kot) sowie

der einstündigen Bewegung in einer Freilauf-Führanlage (SD2: 99,2 ms; Cortisolmetaboliten:

27,7 nmol / kg Kot) am geringsten. Die Untersuchungen zeigten eine

Stresszunahme in der Gruppenhaltung mit zweistündigem Auslauf auf einer unbegrünten

Koppel ohne Futterangebot (SD2: 101,3 ms; Cortisolmetaboliten:

39,6 nmol / kg Kot) sowie in der Variante der Gruppenhaltung ohne zusätzliches Bewegungsangebot

(SD2: 113,3 ms; Cortisolmetaboliten: 38,4 nmol / kg Kot). Dem

Mittelwert der Gruppe nach zu folgern hatten die Pferde während der Einzelhaltung

ohne Zusatzbewegung eine sehr große Stressbelastung (SD2: 123,8 ms; Cortisolmetaboliten:

37,5 nmol / kg Kot). Ein Vergleich der Gruppen- und Einzelhaltung hinsichtlich

der Herzfrequenzvariabilität hat jedoch gezeigt, dass insg. 70 % der Pferde

während der Haltung in einer Gruppe weniger Stress empfinden. Es gab aber auch

Zusammenfassung 193

Pferde (30 %), die in der Einzelhaltung eine abnehmende Stressbelastung zeigten,

wobei hier der Einfluss der Rangordnung eine entscheidende Rolle zu spielen

scheint.

Durch die Auswertung mehrerer Messparameter (sowohl für Stress- als auch für Bewegungsverhalten)

werden gleichgerichtete Tendenzen bei den Versuchsvarianten

deutlich, allerdings ist eine eindeutige Gewichtung der Parameter nicht möglich.

Somit ist die methodische Vorgehensweise dieser Untersuchung sehr positiv und als

notwendig anzusehen, da die Messdaten auch immer gewissen Schwankungen

durch externe Einflüsse unterliegen.

Allgemein ist festzuhalten, dass Auslaufhaltungssysteme zwar eine gewisse

Anregung zur Bewegung bieten, aber mit maximal vier Stunden (insg. 62 – 248 Min.)

Bewegung pro Tag war der tägliche Anteil an Bewegung sehr viel geringer als

beispielsweise bei Pferden in freier Wildbahn oder ganzjähriger Weidehaltung. Somit

deckt ein Auslaufhaltungssystem trotz getrennter Funktionsbereiche und eines

großen Auslaufs nicht den Bewegungsbedarf der Pferde, wenn keine zusätzlichen

Bewegungsanreize und –möglichkeiten angeboten werden.

Eine zusätzliche Bewegung von Pferden ist nicht nur zur Gesunderhaltung des

Bewegungsapparates und der Körperfunktionen notwendig, sondern auch um das

Wohlbefinden und die Ausgeglichenheit der Pferde zu steigern.

[Horse husbandry systems with close-by discharge are considered to be a very livestock-

friendly housing form, as they offer a certain movement opportunity for the

animals. The aim of the present study was to examine how different movement and

space offerings affect the movement activities of horses in a group horse husbandry

with close-by discharge, and whether the discharge provides itself an adequate

incentive for movement. The impact that the form or rather intensity of movement has

on the wellbeing of the animals was also established.

Most of the horses held in Germany spend most of the day in the stable, although it is

meanwhile known that horses under natural housing conditions are 12 to 16 hours of

the day in motion. Therefore the improvement of stable housing systems applies a

special interest.

For this purpose, 24 warmblood mares, aged from 1½ to 3½ years, were studied in

single and group discharge husbandry systems from September 2004 until October

2005. Six horses formed an experimental group. In every group five variants of approximately

three weeks were proceeded. Thereby the group husbandry was supplemented

with three different additional movement opportunities (2 h pasture / day,

2 h non-grassy pasture land / day, 1 h free range horse walker / day). In the single

discharge husbandry (single box with 45 sq. m-large close-by discharge) and in one

experimental variant of the group husbandry got the horses, however, offered no additional

movement outside the husbandry system. The group husbandry system itself

was marked by the spatial division of the functional areas (lying, eating, drinking,

moving) and the close-by discharge measured 270 sq. m. In an additional phase of

the study, and expansion of the permanently accessible close-by discharge to

540 sq. m was found.

The movement activity was documented with pedometers attached respectively to

one hind leg of the horse and a supplementary analysis of video documentation. To

evaluate the stress exposure measurements of heart frequency variability (parameters

HF and SD2) and of the faecal cortisol metabolite concentration were performed.

Summary 195

The interpretation of the movement behaviour showed that additional two hours of

free movement on a pasture led to a significant increase in the average movement

activity (149.6 min / day), as well as one hour movement in a horsewalker did

(173.0 min / day). The non-grassy pasture land, however, didn’t inspire the horses of

the group husbandry to increased movement (131.6 min / day), but sometimes even

caused a decrease in movement activity. In the group discharge husbandry without

additional movement opportunities the movement activity was also low

(125.8 min / day), and during the single discharge husbandry without additional

movement the horses showed the least movement activity (102.3 min / day).

In analysing only the movement time in the stable system was no significant impact

of the additional movement outside the housing system to the rest of locomotion

ascertainable.

As well an expansion of the close-by stable discharge in the group husbandry system

had no increasing influence on the movement behaviour of the horses.

The stress exposure of the horses was least in the variations of group husbandry

with two hours on a pasture (SD2: 82.9 ms; cortisol metabolites: 29.0 nmol / kg faeces)

as well as one hour of movement in a free range horse walker (SD2: 99.2 ms;

cortisol metabolites: 27.7 nmol / kg faeces). The studies showed a rise in stress in

group husbandry with two hours of movement on a non-grassy pasture land without

feeding opportunity (SD2: 101.3 ms; cortisol metabolites: 39.6 nmol / kg faeces) as

well as in the variation of the group husbandry without additional movement offerings

(SD2: 113.3 ms; cortisol metabolites: 38.4 nmol / kg faeces). Judging from the mean

of the group the horses had a very high stress exposure in the variation of the single

husbandry without additional movement offerings (SD2: 123.8 ms; cortisol metabolites:

37.5 nmol / kg faeces). But a comparison of the group and single husbandry in

terms of the heart frequency variability showed that alltogether 70 % of the horses

experienced less stress if hold in a group. However, some horses (30 %) showed

reducing stress in the single husbandry, whereas here the influence of social hierarchy

seems to play a decisive role.

196 Summary

In consequence of the examination of several measuring parameters (both for stressand

for movement behaviour) parallel aligned tendencies become apparent in the

experimental variants, however, is a unique weighting of the parameters not possible.

Thus, the methodological approach of this study is to be regarde as very positive and

necessary, since the data always vary with some fluctuations by external influences.

In general it can be established that discharge husbandry systems offer some incentive

for the horse to move, but with a maximum of four hours (overall 62 – 248 min) of

movement per day, the daily proportion of movement was much less than, for example,

in the case of wild horses or year-round pasture keeping. Thus, if no additional

movement incentives and possibilities are offered, the discharge husbandry system

doesn’t cover the movement needs of the horse despite separate functional areas

and a large outside discharge.

Additional movement is not only necessary to keep the musculoskeletal system and

bodily functions of the horse healthy, but also to ensure the horse’s well being and

mental balance.]
Address
Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number Equine Behaviour @ team @ Serial 5660
Permanent link to this record
 

 
Author (up) Rehage; C.
Title Klinische Symptomatik und Einfluss eines Nasennetzes auf die Leistung von Turnierpferden mit Headshaking Type Manuscript
Year 2007 Publication Dissertation Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords
Abstract
Address
Corporate Author Thesis
Publisher Tierärztlichen Hochschule Hannover Place of Publication Hannover Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number Equine Behaviour @ team @ Serial 5631
Permanent link to this record
 

 
Author (up) Steidele, N.
Title Beobachtungen einer Przewalski-Junggesellenherde im Jahresverlauf unter besonderer Berücksichtigung von Ruheverhalten und Rangordnung Type Manuscript
Year 2011 Publication Dissertation Abbreviated Journal
Volume Issue Pages
Keywords
Abstract
Address
Corporate Author Thesis
Publisher Place of Publication Editor
Language Summary Language Original Title
Series Editor Series Title Abbreviated Series Title
Series Volume Series Issue Edition
ISSN ISBN Medium
Area Expedition Conference
Notes Approved no
Call Number Equine Behaviour @ team @ Serial 5662
Permanent link to this record