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Abstract |
Über die Auswirkungen der Futtermenge und der Futterqualität auf die scheinbare
Verdaulichkeit und die mittlere Retentionszeit beim Pferd gibt es zahlreiche Arbeiten
mit zum Teil recht widersprüchlichen Ergebnissen. So existiert eine Hypothese,
wonach bei geringerer Energiedichte im Futter die TS-Aufnahme steigt und die
mittlere Retentionszeit abnimmt. Dadurch soll bei Equiden eine ausreichende
Energieaufnahme trotz geringer Energiedichte im Futter erreicht werden (JANIS
1976, DUNCAN et al.1990). In nahezu allen Studien zu diesem Thema wurden Futter
mit unterschiedlichem Nährstoffgehalt bei konstanter Futteraufnahme bzw. ad libitum
Fütterung untersucht. Nur bei PEARSON et al. (2001 und 2006) findet sich für jedes
Futter ein Vergleich von zwei verschiedenen Futtermengen, nämlich ad libitum und
70% der ad libitum Futteraufnahme. Systematische Untersuchungen bei Pferden zu
Futtermengen, die unterhalb des Erhaltungsbedarfes liegen, fehlen bisher.
In der vorliegenden Arbeit sollen deshalb im Wesentlichen drei Fragen geklärt
werden:
· Gibt es einen Einfluss von Futtermengen unterhalb des Erhaltungsbedarfes auf
die mittlere Retentionszeit?
· Haben Veränderungen der mittleren Retentionszeit einen Einfluss auf die
scheinbare Verdaulichkeit?
· Wie unterscheiden sich diese Effekte in Abhängigkeit von der
Futterzusammensetzung?
Die Ergebnisse dieser Studie sollen vor allem bezüglich ihrer Auswirkungen auf die
praktische Pferdefütterung betrachtet werden. |
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