|
Abstract |
Während die traditionellen Pferdesportdisziplinen Dressur- und Springreiten Mitglieder verlieren, haben sich weitere Pferdesportarten in Deutschland etabliert und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Hintergründen dieser Entwicklung. In einer empirischen Untersuchung wurden 1814 Reiter zu ihren Reitmotiven befragt. Mit Hilfe von Hauptkomponenten- und Clusteranalyse wurde eine Typologie gebildet, die ein differenziertes Bild der Motive verschiedener Reitergruppen ermöglicht. Während die leistungsorientierten Reiter eher in klassischen Reitsportdisziplinen vertreten sind, dominieren in moderneren Reitsportdisziplinen vor allem Genussmotive. Insgesamt entwickelt sich der Trend im Reitsport deutlich vom Drill in der Reitbahn hin zu mehr Entspannung, Erholung und Selbstverwirklichung. Der Wunsch, in der Freizeit Leistung zu bringen, sich mit anderen zu messen und Erfolg zu haben, ist nur noch für einen kleineren Teil der Pferdesportler bedeutsam. Aus der Verteilung der Motive ergeben sich neue Herausforderungen für den organisierten Reitsport, um den Spagat zwischen den Anforderungen der leistungsorientierten Sportreiter und den Erholungssuchenden zu meistern. |
|