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Gehlen, H., Große, V., & Doher, M. (2012). Möglichkeiten und Grenzen des Herdenschutzes für Pferde in Zusammenhang mit der wachsenden Wolfspopulation in Deutschland Literaturrecherche und Befragung von Pferdehaltern zur Gefährdungsbeurteilung [Options and limitations of protecting horse husbandries in times of growing wolf populations in Germany Review of the literature and horse owner questionnaire on risk assessment]. Tierarztl Prax Ausg G, 49(05), 301–309.
Abstract: Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Seit 2000 siedelt sich der Wolf in Deutschland wieder an. Mit steigenden Wolfszahlen nehmen die durch Wölfe verursachten Nutztierschäden zu, wobei auch Pferde betroffen sind. Ziel der Studie war es, einen Überblick zu dieser Problematik sowie Lösungsansätze zu geben.
Material und Methoden Anhand einer Literaturrecherche wurden Daten zur Wolfspopulation in Deutschland, wolfsbedingten Schäden sowie Möglichkeiten und Grenzen des Herdenschutzes beim Pferd eruiert. Eine Online-Befragung von Pferdehaltern/-besitzern diente dazu, die tatsächliche und/oder gefühlte Bedrohung durch Wölfe und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Pferdehaltung zu ermitteln.
Ergebnisse Die Literaturrecherche zeigte ein kontinuierliches Anwachsen der Wolfspopulation in den letzten Jahren und insbesondere seit 2016 einen deutlichen Anstieg wolfsverursachter Nutztierschäden, wobei Pferde selten betroffen waren. Bei der Online-Befragung stammte die Hälfte der 574 ausgewerteten Fragebögen aus Brandenburg und Niedersachsen. Den größten Einfluss auf die Gefährdungsbeurteilung eigener Pferde durch die wachsende Wolfspopulation hatte das Wissen der Pferdehalter über Wolfsangriffe im eigenen Landkreis, wobei insbesondere die Aspekte einer Haltung von Jungpferden und Weidegang für die Pferde eine Rolle spielten. 64 % der Befragten gaben an, ihre Pferdehaltung trotz der zunehmenden Wolfspopulation nicht geändert zu haben. Nur 8 von 576 Pferdehaltern gaben amtlich bestätigte Wolfsübergriffe an und 30 hatten einen vermuteten Wolfsschaden amtlichen Stellen nicht gemeldet. Mehr als die Hälfte der Befragten, die Kontakt zu einem Wolfsberater hatten, bezeichneten die Zusammenarbeit als nicht bis wenig zielführend.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die Zahl amtlich bestätigter Wolfsangriffe auf Pferde ist gering. Durch einen grundsätzlich durchgeführten Gentest bei entsprechendem Verdacht ließen sich diese Zahlen objektivieren. Trotz des Bewusstseins einer zunehmenden Gefährdung von Pferden durch Wölfe unternehmen Pferdehalter überwiegend keine prophylaktischen Schutzmaßnahmen. Die Kommunikation zwischen den für das Wolfsmonitoring zuständigen Behörden und den Pferdehaltern erscheint verbesserungswürdig.
Abstract
Objective Since 2000 the wolf population is reestablishing itself in Germany. In consequence to increasing numbers, livestock damage caused by wolves is on the rise, with horses likewise being affected. The aim of the study was to provide an overview of this challenge and its possible solutions.
Material and methods Based on a literature research, data on the wolf population in Germany, wolf-related damage as well as possibilities and limitations of herd protection for horses were evaluated. An online survey addressed to horse owners/keepers served to determine the actual and/or perceived threat posed by wolves and the resulting effects on horse husbandry.
Results The literature search showed a continuous increase of the wolf population in recent years as well as a significant increase of wolf-caused livestock damage in general especially since 2016; although horses were rarely affected. Half of the 574 evaluated questionnaires were from Brandenburg and Lower Saxony. The greatest influence on the individual risk assessment concerning their own horses by the growing wolf population was the horse owners� knowledge of wolf attacks in their own county. Especially the aspects of keeping young horses as well as pasture keeping played a significant role. 64 % of respondents indicated that they had not changed their horse management practices despite the increasing wolf population. Only 8 of 576 horse owners had reported officially confirmed wolf attacks and 30 respondents had not reported a suspected wolf damage to official agencies. More than half of the respondents who had contact with a wolf advisor described the cooperation as either not or only slightly purposeful.
Conclusion and clinical relevance The number of officially confirmed wolf attacks on horses is low. These numbers could be objectified by a routinely performed genetic test in case of corresponding suspicion. Despite the awareness of an increasing danger of horses by wolves, horse owners mostly do not undertake prophylactic protection measures. The communication between responsible authorities for wolf monitoring and horse owners seems to be in need of improvement.
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Huebener, E. (2005). Der Natur abgelauschte Erkenntnisse: Der Weg zum Balancesitz und zum Begreifen des Timers für Signale an das Pferd;. Tierärztl. Umschau, 2, 90–99.
Abstract: Zusammenfassung
Mit dem Beitrag “Die Bewegungen von Pferderumpf und -rücken aus der Sicht des Reiters” (TU 59, 327-334, 2004) wurde um universitäre Forschung zur Ermittlung gemessener Werte für diese Begleiter der Fortbewegung geworben.
Die Entdeckung des Ranges der Rumpf-Rücken-Bewegungen für pferdgerechtes und kultiviertes, feinfühliges Reiten ist mit der Entwicklung des Balancesitzes und der Technik des vom Pferd Zeitvorgaben Empfangens und ihm Signale Sendens (Reiter sagen: des Fühlens und Einwirkens) eng verbunden. Ihre Geschichte läßt sich über viereinhalb Jahrhunderte verfolgen. Ein kurzer Abriß wird hier nachgeliefert.
Er mündet erneut in ein Plädoyer für interdisziplinäres universitäres Forschen, weil auch bei Sitz und Hilfengebung, weiteren Grundlagen des Reitens – im Interesse effektiveren Unterrichts an der Basis unseres “Sports” – dringender Klärungsbedarf besteht.
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Huebener, E. (2006). Einwirkungen des Reiters nach Zeitgeber ? Beispiel: Hilfen für Übergänge von einer Gangart in eine andere;. Tierärztl. Umschau, 10, 515–532.
Abstract: Zusammenfassung
Wissenschaftliches Erfassen von Grundlagen der ererbten Reitlehre hilft, deren Werte zu bewahren. Und Reiten Lehrende dürfen nicht nur das “Wie”, sie sollten auch das “Weshalb” vermitteln können.
Die Grundlagen der in Jahrhunderten entstandenen klassischen europäischen Reitlehre beruhen auf der Natur abgelauschten Erkenntnissen. Sie spiegeln sich u. a. in den Hilfen für Übergänge aus einer Gangart in eine andere.
Die Bewegungen von Pferderumpf und -rücken liefern den Zeitgeber für jene pferdgerechte, feinfühlige Hilfengebung, die aufmerksam, fleißig und freudig mitarbeitende Pferde schafft.
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